Wie heist es doch so schön? Der Weg ist das Ziel!
Diesen Spruch haben wir uns für unsere Wohnmobilreisen schon seit längerem zur Leitlinie gemacht. So führte uns unsere letzten kleinen Ausfahrt über die BAB 6 wie schon des öffteren an Kirchberg an der Jagst vorbei, mit dem Unterschied, dass wir hier diesmal einen kleinen Zwischenstop einlegen wollten. Den die von wunderbaren Wander- und Radwegen umgebene Stadt blickt obendrein auf eine lange Geschichte zurück, welche wir euch u. a. auch etwas näher bringen möchten:
Die erste Burg Kirchbergs wurde bereits um 1240 im Hochmittelalter errichtet. Mehr als ein Jahrhundert später (1373) gab Kaiser Karl der IV, dem damaligen Burgherrn Grafen Krafft den IV zu Hohenlohe die Erlaubnis vor seiner Burg eine Stadt zu errichten. Mit der verleihung der Stadtrechte wuchs der Ort, weitere Befestigungen, Türme, Pforten und Mauern wurden errichtet, aber auch ein Wochenmarkt und ein Halsgericht wurden abgehalten.
Bereits ein Jahrzehnt später wurde Kirchberg an die Rechstädte Hall, Rothenburg und Dinkelbühl verpfändet, unter deren Besitz um 1400 der noch heute erhaltene 45 Meter hohe Stadtturm entstanden ist. Nachdem das Geschlecht Hohenlohe Kirchberg zurückgekauft hatte, entstant anselle der Burg ab 1590 ein Renaissanceschloss, welches 1738-56 mit barocken Umbauten verändert wurde. 1806 fiel Kirchberg an Bayern und vier Jahre später 1810 an Württemberg.
Nach Verlust des Fürstenhofes 1861 wurde es bis zur Jahrhundertwende ruhig um Kirchberg. Ab der Jahrhundertwende bis in die 50er war Kirchberg ein beliebter Ort der Sommerfrische. Die Stadtbefölkerung verbrachte in dieser Zeit einen sommerlichen Erholungsaufenthalt auf dem Land.
Nun aber zu unserem bzw. wenn euch dieser Artikel neugierig gemacht hat auch bald eurem Erholungsaufenthalt. Wie Eingangs bereits erwähnt bietet das Tal um Kirchberg zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten wie:
Kocher-Jagst-Trail, einen auf 10 Tagesetappen aufgeteilten Rundwanderweg mit einer Gesamtlänge von ca. 200 km
Alpvereinswanderwege
ADFC klassifizierte Qualitätsradrouten
Städtische Wanderwege
Familien-Erlebniswege
Da auch unsere Senioren-Hunde mit von der Partie waren, durfte unsere Wanderung nicht als zu lange sein, weshalb wir uns für eine ca. 9,2 km lange Dogtrekkingtour durch das Jagsttal entschieden. Unsere Wanderroute könnt ihr auch den nachfolgenden Bildern entnehmen. Eingangs führt die Tour über einen befestigten Radweg, vorbei an Feldern und Wiesen, im Hintergrund sieht man das Schloss Hornberg. Nach einem kleinen Abstieg gelangt man an die Jagst, welche man über den Ockenauer Steg quert, um entgegen der Jagst bis nach Mistlau zu wandern. Nach Mistlau führt die von uns gewählte Route ein kurzes Stück entlang einer wenig befahrenen Straße, wofür man aber durch den anschließenden ca. 4 km langen Singeltrail entschädigt wird. Dieser führt durch einen Wald zunächst auf eine lokale Anhöhe, nach welcher es beinahe nur noch bergab geht. Der schmale Pfad wird mehrmals von Quellbächen, aber auch gefallenen Bäumen gequert und bietet eine menge Spaß für Wanderer und Hund.
Für Übernachtungen empfehlen wir als Vielhundbesitzer den Wohnmobilstellplatz, welcher sich am östlichen Ortsrand befindet. Aber auch die ortsansässigen Hotels erlauben auf Anfrage teils Haustiere.